Castanea sativa

- Eigenschaften: hohes Potenzial im Klimawandel, wird 500 bis 600 Jahre alt, sommergrün und winterhart bis – 28°C
- Mögliche Gefahren: Spätfrost, Schneebruch, Pilzerkrankungen, Edelkastanienrindenkrebs und Edelkastaniengallwespe. Esskastanien-bohrer und Kastanienwickler (befallen die Früchte)
- Ursprung: vermutlich in Kleinasien und im östlichem Mittelmeerraum, gilt inzwischen als einheimisch, gut ins Ökosystem integriert
- Wuchsform und Geschwindigkeit: Großbaum, ausgesprochen schnelles Jugendwachstum
- Höhe: je nach Standort 15 bis über 30 Meter
- Breite: je nach Standort 15 bis 25 Meter
- Blütezeit: Mai bis Juli, von der langen und intensiven Blüte profitieren viele Insekten, blüht frühestens nach 20 Jahren (veredelte Sorten früher)
- Blütenfarbe: grün und weiß
- Befruchtung und Vermehrung: Bestäubung durch Wind und durch Insekten (v. a. Käfer), verbreitet werden die Samen vor allem durch Vögel und Nager
- Boden und Bodenfeuchte: relativ trockenheitstolerant, mag lockere, frische und tiefgründige Böden, keine Staunässe, bevorzugt saure Böden, Kalkgehalt darf nicht zu hoch sein
- Lichtanspruch: licht- und wärmeliebend, kommt aber auch mit Halbschatten zurecht, vor allem in jungen Jahren. Generell gilt: je nördlicher das Anbaugebiet, desto höher ist der Lichtbedarf
- Laub: im Herbst intensiv verfärbt, ist gut zersetzbar und wird schnell abgebaut, trägt zu einer guten Humusform bei.
- Wurzel: Pfahlwurzel, die sich vor allem in jungen Jahren entwickelt, Tiefwurzler mit intensivem, weit reichendem Wurzelsystem
- Holz: dauerhaft und optisch ansprechend; ältere Bäume entwickeln eine raue Borke, diese dient als gutes Versteck für Insekten. Verstärkte Höhlenbildung im Alter und somit wertvolles Habitat für Höhlenbewohner (Eremit bis Wildkatze)
- Früchte: Nüsse / braune Kapselfrüchte, frühestens nach 20 Jahren (veredelte Sorten früher), schmackhaft und nahrhaft, ergänzen auch die Nahrung zahlreicher Säugetiere
- Erntezeit: September, Oktober
- Geschmack: nussig, mild
- Verwendung: Die Früchte sind Nüsse – die einzigen, die wegen ihres hohen Stärke- und geringen Öl – Gehalts als Gemüse verwendet und geröstet, gekocht, geschmort oder gedämpft werden können. Gut in Suppen, im Salat, in Sirup eingelegt, als Marmelade und Püree (dient als Zutat zu Eis, Pudding, Kuchenfüllungen, Crèmes, Pasteten und Desserts), als traditionelle, weihnachtliche Beilage zu Rotkraut, zu Wild, Geflügel, als Füllung für Gänse und Enten. Gemahlen zur Herstellung von Brot, Kuchen und Gebäck.
- Zusätzliche Verwendung: hochwertiger, dunkler Esskastanien-Honig und Speisepilze, die als Mykorrhiza mit der Edelkastanie vergesellschaftet sind.
- Haltbarkeit der Früchte: kurz, trocknen sehr schnell aus, beginnen schnell zu keimen und werden rasch muffig. Trocken und luftig lagern.
- Medizinische Anwendung: antiseptische, antianämische Wirkung, Linderung von Magenbeschwerden
Text: www.waldwissen.net; www.pflanzen-lexikon.com; www.mein-schoener-garten.de
Bild: pixabay / moritz320
Rezepte
Zubereitung von frischen Maronen
Vor der Weiterverarbeitung müssen Maronen zunächst von ihrer harten Schale befreit werden. Dazu am besten die Oberseite kreuzförmig einritzen und im Backofen bei rund 180 Grad etwa 15 bis 20 Minuten rösten. Danach lassen sich die Schale und die pelzige Samenhaut leicht abschälen. Auf diese Weise gegart, schmecken Maronen auch sehr lecker pur als gesunder Snack. Alternativ kann man die Nussfrüchte etwa 20 Minuten kochen und dann pellen. Beim Rösten bleibt allerdings das süßliche Aroma am besten erhalten.
Maronensuppe
Eine Zwiebel oder Schalotte fein würfeln, geschälte oder vorgegarte Maronen grob würfeln. Beides in Butter anschwitzen. mit Gemüse-, Geflügel- oder Fleischbrühe sowie nach Belieben einem Schuss Portwein ablöschen. Etwas köcheln lassen, pürieren, würzen und mit Sahne verfeinern.
Quelle: https://www.ndr.de